Ein rheinisch-internationales Kochbuch

Also: so mit ungefähr vier Jahren fing ich an meine Mutter damit zu nerven, dass ich kochen lernen wolle. Sie ging darauf ein und zeigte mir eine ganze Menge Kniffe aus der guten alten österreichischen Küche. Einer meiner stolzesten Augenblicke war, als mein ältester Brüder nachmittags plötzlich mit der Leber eines eben geschossenen Rehs aufkreuzte. Meine Mama war nicht zu Hause, also sagte er: „Konni, geah mach mir die Leber!“. Ich schmorte zwei Lauchzwiebeln an (hatten wir im Garten), trug die Leber an der heißen Pfanne kurz vorbei und servierte. Mein Bruder kostete skeptisch, dann verklärte sich sein Blick und seitdem trage ich sein „Mhmmm, phantastisch!“ wie einen unsichtbaren Orden mit mir herum. Von so einem Erlebnis her – selbst wenn ich damals knapp acht Jahre erst alt war – ist es ein kleiner Schritt zur Idee, ein eigenes Kochbuch zu schreiben.

Tolle Rezepte und viel Humor!

Jetzt allerdings mit verteilten Rollen. Meine Frau kümmerte sich um Rezepte und das Kochen, ich schrieb Geschichten für die Zeit, die man am Herd steht und wartet (z.B. bis das Wasser kocht, was im Leben eines Durchschnitts-Kochamateurs zusammengezählt gut eineinhalb Jahre ausmacht!). Weil jedes Rezept ein paarmal ausprobiert werden muss, bis man es veröffentlicht, war das eine Zeit intensivsten Kontaktes mit unseren Freunden, dann – als die langsam wegblieben bzw. irgendwelche nicht nach zu vollziehenden Ausreden hatten -, unseren Bekannten und sonstigen Kostgängern. Jedenfalls hat es sehr viel Spaß gemacht, sich ein Jahr lang über Rezeptnuancen, Geschichten und dazu passenden Zeichnungen Gedanken zu machen, so sehr, dass wir kurz darauf ein zweites Kochbuch ‘nachschoben’.

  • Erscheinung: 1994
  • Gebundene Ausgabe
  • Verlag: Bouvier